Jockgrim feiert in diesem Jahr das 750-jährige Dorfjubiläum. Auch unsere zwei Kirchengemeinden sind im Festjahr mit einigen Veranstaltungen beteiligt. So wurde mit einer außerordentlich guten Resonanz das Festjahr mit einem ökumenischen Gottesdienst am 18. Januar in der Kirche St. Georg eröffnet.
Zur Würdigung des 2013 verstorbenen Künstlers Franz Bernhard findet zum Thema „ Kunst &Kultur“ im Jubiläumsjahr im Zehnthaus eine Ausstellung „Franz Bernhard – Grafik &Texte“ statt.
Unter Berücksichtigung der in unserer Kirche von Franz Bernhard geschaffenen Werke Corpus, Taufbecken und Zeichnung hat der ökumenische Freundeskreis Kunst und Kirche als Ergänzung der Ausstellung im Zehnthaus eine besondere Veranstaltung der Ludowici -Kapelle geplant.
Es soll eine Hommage zu Franz Bernhard werden mit Lesen von entsprechenden Texten und mit Musikeinlagen.
Hierzu konnten Lutz Stehle (Schriftsteller und Künstler), Jörg Schloß (Klarinette) und Norbert Heide (Klavier) gewonnen werden.
Als Termin für diese besondere Veranstaltung ist Sonntag, 17.Mai 2015, 19 Uhr vorgesehen. Die Veranstaltung hat den Titel "…eben auch an jenem Ort: Franz Bernhard / jenseits von Jockgrim".
Im Rahmen eines Gottesdienstes am Sonntag, 9.11.2014 wurde die Zeichnung von Franz Bernhard offiziell übergeben. Die Zeichnung hängt bereits einige Zeit im Vorraum der Kirche.
Der Gottesdienst wurde mit Pfarrer im Ruhestand,Volker Hörner gefeiert.
Hier der Wortlaut von Volker Hörner für die Vorstellung und der offiziellen Übergabe der Zeichnung:
Seit mein Corpus in der Ludowicikapelle hängt, fühle ich mich in Jockgrim noch mehr zu Hause. Schön, dass es auf der Einladung der Ortsgemeinde zitiert ist. Franz Bernhard hat sich hier beheimatet Er ist hier zu Hause. Auch in dieser Kirche. Er ist bleibend präsent - über seinen Tod hinaus im Torso im Chorraum und nun seit geraumer Zeit und doch neu in dieser Zeichnung. Am Eingang - wie zum Gruß beim Kommen und beim Gehen.Heute wollen wir sie noch einmal bewusst wahrnehmen und würdigen. Mit Kohle gezeichnete, kräftige, klar konturierte Linien: ein breiter, die wuchtige Last tragender Fuß. Massig die Querung und darüber der unverkennbare Bernhardsche Kopf. Nicht frontal, sondern leicht von der Seite, drei zu einem Kreuz zusammengefügte, dreidimensional gezeichnete Formen. Die Andeutung einer menschlichen Gestalt, die Herzseite leicht zum Betrachter geneigt. Ein Engel vielleicht, in der Grundform des Menschen, um die es F. Bernhard immer geht? Wenn man sich die Querung weiter denkt, dann könnten es offene Arme sein. Für mich eine einladende Geste, eine Geste anmutig und mit Grazie.Liebe ist da, wo ich schwach sein kann, ohne Stärke zu provozieren (Th. W. Adorno). Von solchen Erfahrungen leben wir. Von einem Gegenüber, dessen Stärke uns nicht klein macht, von einer Fürsorge, die uns nicht entmündigt, von Kritik, die uns nicht herabsetzt, von Erbarmen, das uns nicht entwürdigt, von Mitleid, das uns nicht kränkt, von Großzügigkeit, die nicht aufrechnet, von aufrichtiger Freundlichkeit, von einer Kraft, die uns bestärkt und offenen Armen, die uns aufhelfen Davon leben wir. Eine solche Liebe macht keine Angst. Sie ermutigt zu vertrauen.